Fokus auf Graz
Zum Jahresabschluss will der SCRA in Graz-Liebenau überraschen.
Zum Jahresabschluss will der SCRA in Graz-Liebenau überraschen.
Nach dem gewonnenen Ländle-Derby liegt der Fokus ganz auf dem letzten Pflichtspiel 2023 auswärts gegen den SK Sturm Graz (Sonntag, 17:00 Uhr).
In Graz-Liebenau hängen die Trauben für den SCR Altach traditionell hoch. Und trotzdem ist nach dem Derbysieg zu spüren, dass auch beim SK Sturm etwas gehen kann. Beim Blick auf die Zahlen – nur zwei der letzten 25! Pflichtspiele gegen die Blackies konnte der SCRA gewinnen – macht sich zwar nicht unmittelbar Euphorie breit.
Als der SCRA zum letzten Mal in Graz gewann
Allerdings war die Ausgangslage beim letzten und überhaupt einzigen Auswärtssieg in der Merkur Arena eine ähnliche. Zum einen ist das Spiel fast auf den Tag genau vier Jahre her (8. Dezember 2019), zum anderen hatte der SCRA auch damals in der Woche zuvor mit einem 2:1-Heimerfolg gegen den WAC eine längere Sieglosserie zu Ende gebracht. Trotz einem frühen Gegentreffer behielten die Rheindörfler den Glauben und drehten die Partie dank der Treffer von Christian Gebauer sowie Sidney Sam, der in der Nachspielzeit zum ersten Auswärtssieg in der Steirischen Landeshauptstadt einschoss.
Dieser Glaube wird auch am Sonntag nötig sein, wenn sich die Mannen von Joachim Standfest mit einem Erfolg in die Winterpause verabschieden wollen. Altachs Cheftrainer ließ bereits anklingen, dass die Herangehensweise gegen Sturm eine ähnliche sein wird, wie am Dienstag im Derby: „Wir wissen, dass Sturm Graz ein anderer Gegner ist als Austria Lustenau. Trotzdem wollen wir auch in diesem Spiel mutig agieren, mit vielen Tiefenläufen und Bällen hinter die Kette.“
Dass der SCRA in der Lage ist, dem SK Sturm Paroli zu bieten, hat das erste Saisonduell gezeigt, in dem Jäger und Co. den amtierenden Cup-Sieger an den Rand einer Niederlage brachten. Zahlreiche vergebene Chancen, einige umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen und ein Last-Minute-Gegentreffer verhinderten am Ende leider Zählbares.
Ingolitsch will gegen Ex-Klub punkten
Ex-Sturm-Spieler Sandro Ingolitsch, der seit diesem Sommer das SCRA-Dress trägt, ist wie sein Trainer zuversichtlich, am Sonntag noch einmal zu punkten: „Wir müssen genau die gleiche Leidenschaft mit ins Spiel nehmen wie am Dienstag. Der Derbysieg hat viel Selbstvertrauen gebracht. Wir wollen die Herbstsaison positiv abschließen!“
Personell steht vor dem Jahresabschluss lediglich hinter Atdhe Nuhiu ein Fragezeichen. Der SCRA-Angreifer konnte am Mittwoch erstmals wieder individuell trainieren. Joachim Standfest ließ noch offen, ob Nuhiu mit im Bus in Richtung Graz sitzen wird.
Sturm will Meisterkampf spannend halten
Favorit im Spiel am Sonntag ist ganz klar der SK Sturm. Die Steirer mussten ihre zwischenzeitliche Tabellenführung, nach nur zwei Siegen aus den zurückliegenden fünf Bundesligaspielen, zwar wieder abgeben, sind aber trotzdem ein ernstzunehmender Konkurrent für Serienmeister Red Bull Salzburg. Aktuell fehlen dem Team von Christian Ilzer nur zwei Punkte auf den Ligaprimus. Im Anspruchsdenken der Grazer wäre alles andere als ein Sieg am Sonntag eine herbe Enttäuschung. Mit einem kleinen Auge wird in Graz auch schon auf den kommenden Donnerstag geschielt – auswärts gegen Sporting Lissabon will man sich noch ein Ticket für die Conference League-Ko-Phase sichern, nachdem das Ausscheiden aus der Europa League bereits amtlich ist.
Hoffnungen, dass Sturm den Fokus nicht hundertprozentig auf Altach gelegt hat, hegt Joachim Standfest allerdings keine: „Das ist so eine erfahrene und qualitativ stark besetzte Mannschaft. Die können das gut ausblenden.“ Viel mehr sieht er sein eigenes Team in der Pflicht, noch einmal alles rauszuhauen, um vielleicht zwei Wochen vor Heilig Abend für eine vorweihnachtliche Überraschung zu sorgen.